Bis heute sind die Werke des groĂen Komponisten der Romantik Franz Liszt (1811-1886) in keiner vollstĂ€ndigen Gesamtausgabe erschienen.
Dabei wurde schon kurze Zeit nach Liszts Tod zum ersten Mal das Projekt einer vollstĂ€ndigen Werkausgabe in Angriff genommen: Die 1888 in Weimar gegrĂŒndete Franz-Liszt-Stiftung hatte sich unter GroĂherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach das Ziel gesteckt, in den folgenden Jahrzehnten eine Gesamtausgabe herauszubringen. Die in sieben Werkgruppen gegliederte sog. "Carl-Alexander-Ausgabe" wurde jedoch niemals abgeschlossen. In der Zeit von 1907 bis 1936 erschienen insgesamt 34 BĂ€nde unter verschiedenen Herausgebern, von denen die meisten zu Liszts SchĂŒlern zĂ€hlten (u.a. Eugen dâAlbert, Ferruccio Busoni, JosĂ© Vianna da Motta, Bernhard Stavenhagen und Peter Raabe). Jeder Band enthĂ€lt ein Vorwort und einen kritischen Apparat. Nach 1936 wurde die Ausgabe nicht weitergefĂŒhrt und blieb somit unvollstĂ€ndig. In dieser Form beinhaltet sie einen GroĂteil von Liszts musikalischem Schaffen, darunter die wichtigsten seiner Hauptwerke (Orchesterwerke, Klavierwerke, Lieder). Es fehlen dagegen u.a. die Oratorien, die Oper, die Orgelwerke, eine Reihe von Chorwerken, die Klavierkompositionen zu vier HĂ€nden, etliche Klavierbearbeitungen sowie einige Werke fĂŒr Klavier und Orchester.
Dennoch stellt die Carl-Alexander-Ausgabe noch immer Liszts umfangreichste Werkausgabe dar, da die seit 1970 erscheinende "Neue Liszt-Ausgabe" (Hrsg. Imre Sulyok) bislang nur im Bereich der Klaviermusik zu zwei HĂ€nden abgeschlossen ist.
Wir prÀsentieren die 34 BÀnde der Carl-Alexander-Ausgabe (darunter der Doppelband 8/9) aus der Musiksammlung der BSB in digitalisierter Form, ergÀnzt um die beiden Oratorien "Die Legende von der heiligen Elisabeth" und "Christus" in den Erstausgaben.
Der Notentext der Sammlung ist durch OMR (Optical Music Recognition) erfasst und kann ĂŒber die Anwendung
musiconn.scoresearch durchsucht werden.